Schon im Vorfeld der Inauguration wurden am 6. August 2011 Treffen mit Kollegen aus dem indischen Parlament organisiert. Dabei wurde die Situation der tibetischen Flüchtlinge in Nordindien, die Grenzstreitigkeiten mit China über die so genannten „disputed areas“ aber auch die geplanten Infrastrukturprojekte Chinas an der indischen Grenze und deren Pläne, einen Zufluss des Brahmaputra Richtung Norden umzuleiten, angesprochen.
Aug 6, 2011 Saturday
1400 – 1500 Mr. Baghat Singh Koshairy, Former Chief Minister of the State of Uttarkhand and Member of Parliament (Rajya Sabha)
1500 – 1600 Mr. Yashwant Sinha, Former foreign minister and Member of Parliament, Lok Sabha. Convenor of All Party Parliamentary Forum for Tibet.
1600 – 1700 Mr. Ajit Singh, President of Lok Dal & Member of Parliament and Mr. Jayant Chaudhary, Member of Parliament, Lok Sabha. Members of All Party Parliamentary Forum for Tibet.
1700 – 1800 Mr. Takam Sanjoy, Member of Parliament, Lok Sabha. Member of International Network of Parliamentarians for Tibet (INPaT), Member of All India Parliamentary Forum for Tibet.
1800 - 1900 Mr. C. M Chang, Member of Parliament, Lok Sabha. Member of All India Parliamentary Forum for Tibet.
Die Einschätzungen der indischen Kollegen zur innenpolitischen Lage in China waren sehr kritisch. Aus der Sicht von Abgeordneten Chang wären eine internationale Verankerung und ein internationaler Schutz einer echten Autonomie für die Tibeter in China ein gangbarer Weg. Eine solche echte Autonomie müsse aber erst verwirklicht werden.
Die Inauguration von Dr Lobsang Sangay wird in einem sehr feierlichen Akt am 8. August 2011 vollzogen, der von einer riesigen Zuschauermenge verfolgt wird. Der Übergang zu einem demokratischen System mit gewählten Repräsentanten wird als einzig Ziel führende Strategie gesehen. In tiefem Respekt vor dem Dalai Lama wird sein Abschied aus seiner bisherigen Rolle wahrgenommen, die Anwesenden betonen aber immer wieder, dass sie sich dem Weg der Gewaltlosigkeit weiterhin verpflichtet fühlen.
Der neu gewählte Kalon Tripa betont in seiner Rede ebenfalls das Prinzip der Gewaltlosigkeit und spricht die dramatische Situation in Tibet selbst an. In seiner neuen Funktion will er Transparenz und Bildung als Kernelemente seiner Politik realisieren. Er formuliert auch eine klare Absage an Chinas Haltung, dass die Hoffnung auf eine gute Lösung des Tibet-Konflikt schon aufgegeben werden würde.