Pressemitteilung
9. Juli 2008
In seiner Rede zu "China nach dem Erdbeben und vor den Olympischen Spielen" im Europäischen Parlament, zog der CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann eine düstere Bilanz: "Peking hat die Meinungsfreiheit vor den Spielen massiv eingeschränkt. Dem letzten unzensierten Fernsehsender Chinas, NTD-TV, wurde einfach der Strom abgedreht", so der Präsident der Tibet Intergruppe des Europäischen Parlaments.
Mann zeigte sich enttäuscht über das Verhalten vieler Regierungschefs, die entgegen dem Appell des Europäischen Parlaments und entgegen der Haltung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, des britischen Premierministers Gordon Brown und des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, an der Eröffnungsfeier am 8. August in Beijing nun doch teilnehmen wollen. "Frankreichs Staatspräsident Sarkozy machte seine Reise von den Ergebnissen der 7. Gesprächsrunde zwischen den Gesandten des Dalai Lama und den Chinesen abhängig. Das Ergebnis ist bekannt: Da es keine konkreten Verhandlungserfolge gab, muss der EU-Ratspräsident konsequenterweise in Paris bleiben", sagte der CDU-Europapolitiker mit Nachdruck.
Schließlich schrieb er in seiner Rede den Politikern und Medienvertretern vor ihrer Abreise nach Peking ins "Stammbuch": "Mehr als 200 Tote nach den Aufständen vom 14. März in Lhasa. 5.000 in Gefangenschaft, meist ohne gerichtliche Beschlüsse. Tausende Verletzte infolge physischer Gewalt bei der so genannten staatlichen 'Patriotischen Umerziehung'." Der Europaabgeordnete setzt auf die Vernunft und die kritische Meinungsäußerung der Reisenden.